Anne: Chemie
Warum studierst du genau dieses Fach?
Ich habe Chemie studiert, weil:
- ich schon immer Vorgänge in Natur und Technik bis ins kleinste Detail verstehen wollte.
- ich damals als Schülerin im Club Lise viele interessante Arbeitsplätze in den Naturwissenschaften kennengelernt hatte.
- ich gern im Labor experimentieren wollte.
- ich nicht nur Theorie im Studium haben wollte.
- mir damit viele Türen nach dem Studium offen stehen würden.
- weil mir der Leistungskurs Chemie Spaß gemacht hat.
- weil ich gern logisch und abstrakt denke.
Was ist an deinem Studienfach besonders gut?
Besonders gut war, dass:
- man viel Praxis hatte und es deshalb nie langweilig wurde.
- man schnell viel Verantwortung hatte, z. B. durch die Arbeit im Labor.
- man viele interessante Wissenschaftler*innen (u.a. die Professor*innen) kennenlernen und mit ihnen zusammenarbeiten durfte.
- man im Labor neue Sachen kreieren durfte und somit bereits ein Teil der Wissenschaft war, obwohl man noch keinen Abschluss hatte.
- es abwechslungsreich war: von Mathe über Physik, über verschiedene Chemie-Bereiche über die blanke, nackte Theorie, bis hin zu Experimenten im Labor.
Welche Berufe sind (nicht nur für dich, sondern allgemein) mit deinem Studienfach möglich?
Es gibt die vielfältigsten Möglichkeiten nach dem Chemie-Studium durchzustarten:
In der Regel (Tendenz sicherlich abnehmend) promovieren Absolvent*innen nach ihrem Chemie-Studium, umgangssprachlich sagt man dazu „Sie machen ihren Doktor.“
Danach gehen die meisten zwei klassische Wege:
Entweder absolvieren sie eine Forschungslaufbahn an der Universität als Professor*in oder Wissenschaftler*in oder sie starten in der Industrie in einer Firma als Leiterin in der Abteilung für Forschung und Entwicklung durch. In einer Firma selbst entwickelt man sich weiter und kann in verschiedenste Abteilungen, wie z. B. Marketing, Produktion oder Management, wechseln.
Auch thematisch kann die Berufswahl sehr variieren: Je nach Fokus im Studium kann es sein, dass man im Bereich der Physik, Biologie oder Pharmazie, um nur wenige zu nennen, loslegt.
Zusätzlich gibt es sehr viele weitere Möglichkeiten, hier eine Auswahl:
- Wissenschaftsjournalist*in
- Start-Up-Mitarbeit oder sogar die Gründung eines eigenen Unternehmens / Start-Ups, besonders mit einem technischen Produkt
- Paten-Anwalt/-Anwältin
- Unternehmensberater*in: entweder in einer der großen, die gern Naturwissenschaftler*innen in ihren vielfältigen Teams begrüßen oder in einer kleineren Firma mit Fokus auf technische Bereiche
- ...und so vieles mehr!
Was war in deinem Studium ganz anders als du es dir vorgestellt hast?
Vieles war mir bereits vor dem Studium bewusst, da ich mich als Schülerin bereits oft mit Chemie-Student*innen zum Beispiel als Besucherin der Langen Nacht der Wissenschaften unterhalten habe: Darunter tauchten immer wieder ähnliche Punkte im Gespräch auf:
Zum Beispiel die hohe Anwesenheitszeit an der Uni selbst oder dass man viel Zeit in das Vor- und Nachbereiten von Experimenten in den Laborpraktika investieren muss.
Dass es natürlich anstrengend ist, viele Tage hintereinander bis spät Abends im Labor zu stehen und abends noch den Versuch für den nächsten Tag vorzubereiten.
Ich kann euch nur empfehlen, vorher mit Leuten zu sprechen, die selbst Chemie studieren bzw. studiert haben. Aber wenn ihr das hier lest, seid ihr ja bereits so gut wie dabei, dies zu tun!
Ansonsten hätte ich unter anderem nicht gedacht, dass man so früh im Verlauf des Studium während der regulären Laborpraktika mit der eigentlichen Forschung in Berührung kommt. Das ist ein Plus!
Welchen Tipp kannst du Schüler*innen bei ihrer Berufs- oder Studienwahl geben?
Hört in euch rein, was euch glücklich macht und wobei ihr die Zeit vergesst. Ist es zum Beispiel, wenn ich mit den Händen bastelt/werkelt? Wenn ihr Leute beobachtet? Wenn ihr in der Natur seid?
Macht etwas nicht, nur weil andere das von euch wollen. Hört aber gern zu, wenn sie euch sagen, was ihr nach deren Meinung gut könnt. Das hilft euch, inspiriert zu werden