Annika: Chemie
Warum wolltest du genau dieses Fach studieren?
Als ich in der 8. Klasse das erste Mal Chemieunterricht hatte und das Periodensystem der Elemente gesehen habe, hat sich für mich eine neue Welt eröffnet. Seit dem war ich begeistert vom Zusammenspiel einzelner Moleküle, chemischen Strukturen, den physikalischen Eigenschaften und chemischen Experimenten. Im Leistungskurs habe ich mich dann entschlossen mein Studium der gesamten Chemie zu widmen um den ganzen Überblick über die verschiedenen Richtungen in der Chemie zu bekommen. Besonders gefreut habe ich mich auf die Laborarbeit und die Intensität mit der ich endlich die Chemie ergründen konnte.
Welche Momente zeigen dir, dass du den richtigen Studiengang für dich ausgewählt hast?
Insbesondere wenn ich im Labor stehe, meine Reaktionen ihre Farbe ändern oder Kristalle bilden, freue ich mich über die Schönheit von chemischen Reaktionen. Ich mag die Mischung aus handwerklichem Geschick, Knobeln und dem ständigen Aneignen neuen Wissens. Außerdem freue ich mich, wenn ich mich mit anderen Wissenschaftlern austauschen kann, die meine Begeisterung teilen, und wir gemeinsam nachdenken und arbeiten.
Was war in deinem Studium ganz anders, als du es dir vorgestellt hast?
Ich habe nicht damit gerechnet, so viel Mathematik und Physik in meinem Studium lernen zu müssen. Grade das Grundstudium in den ersten 2 Jahren hat mich sehr viel Zeit und Nerven gekostet, da ich Physik sogar abgewählt hatte in der Oberstufe. Um die Übungen und Klausuren zu meistern musste ich mich sehr gut strukturieren, meine Zeit einteilen und auch die richtigen Ansprechpartner finden und kontaktieren. Den Zeitaufwand für mein Studium hatte ich auch komplett unterschätzt, alleine für meine erste Klausur habe ich so viel gelernt wie für alle Abiturklausuren zusammen.
Welche Berufe sind allgemein mit deinem Studienfach möglich?
Die meisten Chemieabsolventen hängen an ihr Studium noch eine Promotion an, die in einer Forschungsgruppe absolviert wird. Hier hat man die Zeit noch einmal 3-5 Jahre lang selbstständig auf einem Thema zu forschen und schreibt am Ende eine Doktorarbeit darüber. Danach muss man sich entscheiden, ob man eine akademische Karriere (an einer Universität) anstrebt, oder eine Karriere in der Industrie. An der Universität ist der klassische Weg sich eine Forschungsgruppe aufzubauen und eine Professur zu bekommen. Der sehr viel größere Teil geht jedoch in die Industrie, also in die verschiedensten Firmen. Das Berufsfeld hier reicht von Forschung und Entwicklung über Beratung, Vertrieb, oder Analyse. Man kann z.B. in IT-, Pharma-, oder Wirtschafts-Unternehmen gehen, die Möglichkeiten sind sehr vielfältig.
Welchen Beruf würdest du gern in Zukunft ausüben und was bewegt dich zu dieser Entscheidung?
Momentan mache ich eine Promotion in einer chemisch-biologischen Gruppe und freue mich über die Freiheiten die ich habe mein gelerntes Wissen aus dem Studium nun selber anzuwenden und ein eigenes Thema zu erforschen. In 10 Jahren wäre ich gerne in einem größeren Unternehmen als Beraterin z.B. in der Entwicklung. Den chemischen Bezug möchte ich immer beibehalten, aber selber möchte ich nicht mein Leben lang im Labor stehen, deshalb wäre diese Schnittstelle sehr passend.
Welche besonderen Erfahrungen hast du während des Studiums gemacht?
Ich habe die Chance bekommen ein Semester meines Studiums in Australien zu absolvieren. Die Möglichkeit weg zu gehen, ein anderes Land so intensiv kenne zu lernen aber auch andere Forschungsarbeit zu sehen hat mich sehr motiviert und mir Forschung über die Grenzen hinaus näher gebracht.